Der ehemalige Landkreis Uecker-Randow in Vorpommern
Der frühere Landkreis Uecker-Randow liegt im äußersten Nordosten Deutschlands und gehört mittlerweile zum 2011 geschaffenen Landkreis Greifswald-Vorpommern. Der damalige Name ist eine Kombination der beiden größten Flüsse im Gebiet; der Norden ist vom Stettiner Haff begrenzt, und im Osten zieht sich die Oder mit der Ausbuchtung des Neuwarper Sees hin. Allein diese Vielfalt an Gewässern ist ein Hinweis darauf, dass der ehemalige Landkreis Uecker-Randow in Vorpommern eine einzigartige Flora und Fauna aufweist. Hier gibt es viele Biotope, aber auch Moore bieten vielen Vogelarten beste Lebensbedingungen. Daneben zieht sich an der Randow eine seltene Steppenvegetation hin, und im gesamten Landkreis verstreut liegen viele Wälder.
Aufgrund der großenteils sehr fruchtbaren Böden hat im damaligen Landkreis Uecker-Randow die Landwirtschaft stets einen wichtigen Platz eingenommen; daneben widmeten sich die Menschen schon seit der eigentlichen Besiedlung im 12. Jahrhundert dem Handwerk und natürlich dem Fischfang. Diese drei Bereiche sind nach wie vor bedeutsam, wenn auch durch die Industrialisierung seit dem späten 19. Jahrhundert dieser Zweig das eigentliche Handwerk ein wenig verdrängt hat.
Heute besinnen sich die Menschen wieder auf die traditionellen Formen. Zudem kommt dem Tourismus in Uecker-Randow in Vorpommern eine wachsende Bedeutung zu. Und es sind längst nicht nur die Gebiete an den vielen Gewässern, die Anklang bei den Urlaubern finden. Sondern auch kleine, beschauliche Ortschaften bieten den Gästen herzliche Aufnahme in gemütlichen Unterkünften und viel Ruhe in herrlicher Landschaft.
Ortschaften in Uecker-Randow in Vorpommern
Die insgesamt vier Ämter, in die der heutige Landkreis in Vorpommern jetzt aufgeteilt ist, bestehen aus sehr kleinen Dörfern; und auch die Verwaltungssitze sind eher im kleinstädtischen Bereich anzusiedeln. Dennoch gibt es in nahezu allen Ortschaften hübsche, historische Ansichten; viele alte Kirchen sind ebenfalls erhalten. Eine Tour einfach ins Blaue hinein ist also allemal lohnend.
Pasewalk in Vorpommern
Die größte Stadt im Landkreis Uecker-Randow in Vorpommern ist Pasewalk mit mehr als 11.000 Einwohnern. Sie ist zwar amtsfrei, aber dennoch Verwaltungssitz im Amt Uecker-Randow Tal.
Pasewalk im heutigen Landkreis Greifswald-Vorpommern liegt an der Uecker nördlich der Uckermark. Die Stadt blickt auf seine sehr lange Geschichte zurück, die ihre Spuren allenthalben hinterlassen hat. Vor allem die frühere Stadtbefestigung ist in einem überraschend guten Zustand. Heute sind noch Teile der Mauer sowie zwei Türme und zwei Tore zu besichtigen. Der Turm Kiek in die Mark mit seiner ungewöhnlichen Bauweise und dem achteckigen Turmhelm gilt als Wahrzeichen von Pasewalk.
Die Nikolaikirche von Pasewalk in Vorpommern ist zwar die älteste in der Stadt, größere Bedeutung kommt jedoch der Marienkirche zu, die letztlich aus der Mitte des 14. Jahrhunderts stammt. Allerdings steht sie auf den Grundmauern eines älteren Gotteshauses, von dem jedoch nichts mehr erhalten ist. Bei der Marienkirche von Pasewalk in Vorpommern handelt es sich um eine dreischiffige Hallenkirche in der Bauweise der Backsteingotik.
Ueckermünde im ehemaligen Landkreis Uecker-Randow in Vorpommern
Ueckermünde in Vorpommern ist mit knapp 10.000 Einwohnern zwar kleiner als Pasewalk, aber aufgrund seiner Lage kommt der ebenfalls amtsfreien Stadt eine weitaus größere Bedeutung zu. Direkt an der Mündung der Uecker ins Stettiner Haff gelegen war die Ortschaft von Beginn an ein Zentrum der Fischer. Das kommt heute den Urlaubern zugute, die sich an Köstlichkeiten aus Fluss und Meer erfreuen können. Zudem war das Städtchen ab dem Ende des 13. Jahrhunderts Sitz der pommerschen Herzöge. Davon zeugt noch heute die Residenz, die 1284 zunächst als Burg entstand und um 1546 zum Schloss ausgebaut wurde. Um die Wende zu 19. Jahrhundert begann auch eine vorsichtige Industrialisierung in Ueckermünde, wobei die produzierten Güter mit einer großen Handelsflotte in ferne Gebiete transportiert wurden.
Überhaupt war das 19. Jahrhundert entscheidend für das heutige Gesicht von Ueckermünde in Vorpommern: Die Gründerzeit schuf auch hier viele Gebäude, die vor allem in der Altstadt erhalten sind. Dabei handelt es sich vorwiegend um hübsche Giebelhäuser, die mit den älteren Fachwerkbauten eine harmonische Einheit bilden.
Entscheidend ist vor allem die Gründung der Flussbadeanstalt im Jahr 1889. Sie bedeutet letztlich den Grundstein für den heutigen Tourismus. 1924 entstand das Strandbad und bereits drei Jahre später das Haffbad mit der Strandhalle, dem bald auch Umkleidekabinen folgten – der Fremdenverkehr hatte auch in Ueckermünde Einzug gehalten.
Er nimmt heute einen breiten Raum im Leben der Stadt in Vorpommern ein. Gastronomische Einrichtungen der unterschiedlichsten Gattungen sowie Beherbergungsbetriebe vom schlichten Privatzimmer über die Unterkunft im 4-Sterne-Hotel bis hin zur Ferienwohnung mit eigenem Bootssteg bieten für jeden Urlaubergeschmack das Richtige.
Allerdings setzen Stadt- und Kurverwaltung nicht nur auf den Badetourismus, sondern auch auf Radfahrer und Naturliebhaber. Die Region in unmittelbarer Nähe von Ueckermünde in Vorpommern ist daher reich an Wander- und Radwegen, zudem gibt es eine Vielzahl an Naturlehrpfaden.
Gebäude in Ueckermünde in Vorpommern
Zu den bedeutendsten Bauten in Ückermünde/ Vorpommern zählt das Schloss der pommerschen Herzöge. Es ist eine der wenigen noch erhaltenen Anlagen ihrer Art in Vorpommern. Von der ursprünglichen Burganlage aus dem späten 12. Jahrhundert ist lediglich der Bergfried erhalten. Diese Anlage war von einem Wassergraben mit Zugbrücke umschlossen. Das heutige Aussehen entstand 1546, allerdings ist von der vierflügeligen Anlage lediglich der Westflügel erhalten mit dem Schlossturm und der Durchfahrt zum Schlossturm erhalten. Der ursprüngliche Renaissancestil wurde allerdings durch spätere Renovierungsmaßnahmen und Umbauten ein wenig verfälscht. Dennoch: Das Ueckermünder Herzogsschloss in Vorpommern ist ein bedeutendes historisches Baudenkmal.
Es beherbergt heute ein Museum, in dem die Geschichte von Stadt und Region seit der Ur- und Frühzeit anschaulich dargestellt ist.
Die Marienkirche von Ueckermünde in Vorpommern stammt aus dem Jahr 1766 und ist damit ein typisch barockes Bauwerk. Im Inneren fällt der reich verzierte Altar auf. Außerdem ist die bemalte Holzdecke sehenswert. Daneben gibt es mehrere großformatige Ölgemälde mit wichtigen Persönlichkeiten der Kirchengeschichte.